Gartenbau · Naturnahe Gärten

Lebensraum für viele

Naturnahe Gärten bieten Lebensraum für viele Arten und überraschen uns mit ihrer Vielfalt und Lebendigkeit – Nahrung für unsere Seele.


Was unterscheidet einen “normalen“ Garten von einem naturnahen Garten?

Das wichtigste Kennzeichen ist die Pflanzenauswahl. Es sind die heimischen Wildpflanzen, die nach dem Vorbild der Natur angesiedelt werden. Es sind Pflanzen, die sich aus eigener Kraft und ohne große Pflege behaupten und sich auch vermehren können - vorausgesetzt, sie sind standortgerecht angepflanzt.

Stimmen die Standortbedingungen, dann stellt sich ein üppiges Pflanzenwachstum ein, ohne ständiges Düngen und Bewässern.

Werden Wildpflanzen angesiedelt, dann kann man nach und nach eine große Zahl von Tieren im Garten entdecken. Unsere Schmetterlinge, Hummeln und Wildbienen sind abhängig von ganz bestimmten Futterpflanzen. Und nur durch diese Pflanzen locken wir sie in den Garten. Der Garten wird so zum Lebensraum für viele Arten. Exotische Zierpflanzen werden von heimischen Tieren meist links liegen gelassen.

Wenn Schmetterlinge, Eidechsen, Vögel und Libellen den Garten bevölkern, dann gibt es immer etwas zum Beobachten und Staunen, alle Sinne werden angesprochen. Besonders

Kinder, aber auch Erwachsene, verfolgen fasziniert das Schauspiel, das die Natur ihnen bietet und lassen sich von der Vielfalt und Lebendigkeit berühren.

Naturnahe Gärten werden zunehmend zu einem wichtigen Zufluchtsort für viele Arten, die von hier aus wieder den Weg in die freie Landschaft finden können. So leisten naturnahe Gärten einen beträchtlichen Beitrag zum Artenschutz. Die biologische Vielfalt ist heute in städtischen Gebieten wesentlich größer als draußen auf dem Feld.

Ein Garten ist immer ein Raum, der vom Menschen gestaltet ist. Im naturnahen Garten wird die Natur mit ihrer eigenen Dynamik liebevoll miteinbezogen – mit oftmals überraschenden und faszinierenden Ergebnissen. Auch ein naturnaher Garten verlangt bewusste und nachhaltige Pflege, es ist kein unkontrollierter Wildwuchs, sondern erfordert zurückhaltendes Eingreifen - oder auch bewusstes Geschehen lassen.

Der Aufwand an Pflege und die Kosten sind dabei geringer als bei einem „normalen“ Garten. Weniger tun, mehr aufmerksam beobachten und geschehen lassen, das ist die Devise. Die Freude an der Vielfalt und der Lebendigkeit ist jedoch enorm.